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Dass Alexandros Alewa, Jahrgang 1982, heute Architektur in Bochum studiert, könnte ihm schon in die Wiege gelegt worden sein. Denn sein Vater stammt aus Ägypten, die Mutter aus Griechenland. Da liegt der Gedanke an großartige (Bau-)Werke nicht fern.

Doch Alexandros Alewa hat sich für die ArtCampaign mit einer eher elementaren Frage auseinandergesetzt: „Wie weit kann ein Symbol aufgelöst werden, bis es an Symbolik verliert?“ Und: „Wird das Alte eine neue Bedeutung erhalten oder wird es im „Chaos“ von Linie und Punkt dekonstruiert?“ So entwickelte sich wohl auch der Titel seines Werkes: „...und was ist dahinter?“ Seine Antwort fasst er so zusammen: „Es (das Symbol) könnte im ständigen Prozess von Neu-/Weiterentwicklung vollständig integriert sein oder sich als Ruhepol entgegen einer immer währenden Dynamik beweisen.“

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Er kennt beide kreative Welten, die Kunst und die Musik. Robert Wunsch, geboren 1978, setzt sich bereits mit 15 Jahren mit der Aerosol- und Airbrushkunst auseinander, entdeckt mit 16 die Liebe zur Rapmusik. Zwei Jahre geht der gebürtige Berliner mit seiner Gruppe „Dejavue“ auf Tour, veröffentlicht Alben, Singles und Musikvideos. Das Ende seiner Musikkarriere kommt, wie er selber meint, „ebenso unerwartet wie plötzlich“ und er fasst den Entschluss, die Laufbahn zum Medien-Designer einzuschlagen. Neben seinem Studium arbeitet er als Grafiker für Plattenfirmen und Musikgruppen – und bleibt damit seiner alten Liebe nicht völlig fern.

Mit seinem Werk „Das Kabel als Grundlage der &-Konstruktion“ will Robert Wunsch deutlich machen: „Das wohl wichtigste Tool im Bereich der Veranstaltungstechnik ist das Kabel in all seinen Variationen. Trotz der Fortschritte in der Funktechnik ist es auch heute noch unverzichtbarer Bestandteil jeder Produktion. Das Kabel verbindet nicht nur die einzelnen Elemente einer Licht- und Tonanlage, es liefert auch den zum Betrieb benötigten Strom.“

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Nicht nur sein Werk für die ArtCampaign sprengte den üblichen Rahmen, auch mit den bisherigen Auszeichnungen hat Ralph Burkhardt die Grenzen seiner schwäbischen Heimat längst hinter sich gelassen. Für das Faltplakat „Künstlerhaus Reuchlinstraße“ erhielt er 2005 den Award des „Type Directors Club of Tokyo“ und im gleichen Jahr mit dem „Bree“-Katalog 2005 weitere wichtige Auszeichnungen: den „Red Dot Award“ für das Communication Design des Katalogs, den „If Award für Exzellentes Design“ sowie das „New York Festivals Finalist Certificate“.

Für seinen Wettbewerbsbeitrag zur ArtCampaign von N&M setzte Ralph Burkhardt, Jahrgang 1980, den Fokus auf den Bereich der Veranstaltungstechnik „und transformierte einen Sitz- und Lageplan auf die Form des Firmenzeichens“. Für ihn ist so „ein unverwechselbares Zeichen mit hohem grafischen Reiz“ entstanden, das „sowohl inhaltlich als auch visuell auf das Unternehmen N&M verweist“. Als Medium wählte der Filderstädter ein Plakat im Format DIN A1, „um Größe, Farbigkeit und Detailverliebtheit zu bewahren.“ Ralph Burkhardt studiert zurzeit „Information/Medien“ an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd.

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São Paulo – Frankfurt – São Paulo. Was klingt wie eine tägliche Flugverbindung nach Brasilien, sind vielmehr wichtige Lebensstationen von Christiane Wagner. In Südamerika geboren (1971) besuchte sie Anfang der 90er Jahre nach ihrem Abitur die „Frankfurter Akademie für Kommunikationsdesign“. Doch bald zog es sie zurück in ihre Heimat. Dort setzte sie ihre Ausbildung fort und gründete ihr eigenes Büro „Art Style Kommunikation und Design“. Parallel zur Selbständigkeit bereitet sich sie heute auf ihre Magisterprüfung an der Kunsthochschule der Universität von São Paulo vor.

Als „positive Reaktion“ auf ihre Beschäftigung mit dem Unternehmen N&M ist ihr Entwurf „mit einer Bewegung und Energie“ entstanden. Christiane Wagner war es beim Erschaffen des Werkes wichtig, dass der „Ausdruck von Rhythmus beibehalten“ bleibt. Sie sieht „die Auflösung des Zeichens ‚&’ zum Musikalienelement“ und „die Flexibilität in Farbe wie Form“ als „Ausdruck einer Zeitentwicklung“. Die fließende Auflösung des „&“ werde durch den Eindruck einer Freizeichnung verstärkt und symbolisiere „das unter Menschen“ sein – trotz aller Technologie.

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Sie kam, sah – und zerlegte zunächst einmal das „&“ in seine Bestandteile: In Kreise und Kreuze, darunter kam ein Raster aus neun Feldern. Dieses Raster, führt Henriette Jakubik in ihrem Konzept detailliert aus, wird mit vier weiteren Kreisen und Kreuzen ausgefüllt – und das „kann man auch als Spiel ansehen“. Die Künstlerin aus Buxtehude hat auch gleich einen Namen zu vergeben: „Tic Tac Toe“. Den nächsten Schritt erklärt sie so: „Damit man das &-Zeichen trotzdem noch erkennen kann, werden die später hinzugefügten Elemente transparent gezeigt. Die Elemente des &-Zeichens dagegen verschmelzen miteinander.“

1985 in Dresden geboren, absolviert Henriette Jakubik ihre schulische Ausbildung in und um Hamburg, und studiert seit 2004 an der Hamburger Technischen Kunstschule“. Die gelungene Verbindung von Kunst und Technik kann man auch ihrem Werk unterstellen – und eine Denksportaufgabe gibt es für den Betrachter noch obendrein. „Das Ergebnis des Spiels bleibt offen“, so die Künstlerin, „denn es ist noch ein Kästchen leer!“

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„Ich habe das ‚&’ nie verstanden“, schrieb Pascal Heinz einführend in sein Konzept. „Wann immer ich es schreiben wollte, gelangen mir nur wirre Kringel.“ An der Stelle nickten fast alle Juroren zustimmend. Und wäre er bei der Sitzung dabei gewesen, ihm hätte die Jury sicher dankend auf die Schultern geklopft. Wem ging es früher nicht auch so? Was ebenfalls beeindruckte, war die Tatsache, dass Pascal Heinz (1980 in Brackenheim geboren) als einziger Wettbewerbsteilnehmer die Zweidimensionalität aufhob und vielmehr kleine „&-Schlaufen“ aus Band und Papier einreichte.

Über das Wieso führt er in seinem Konzept weiter aus: „Um es (das ‚&’) zu verstehen, habe ich es von Stift und Papier gelöst betrachtet. Die Linie als Band verstanden, befreit die Schrift von ihrer Zweidimensionalität. Mit nur zwei Faltungen und einem fixierenden Punkt lässt sich ein ‚&’ erzeugen. Es entsteht eine räumliche Struktur, die von verschiedenen Seiten betrachtet, niemals gleich erscheint. Jeder kann es einfach nachmachen.“

Praktische Einsatzmöglichkeiten liefert er gleich mit: „Die ‚&’-Schlaufe ist in allen Größen machbar. So kann sie Briefkopf oder Pin und sogar zum Pavillon werden.“ Nicht nur Letzteres dürfte dem Studenten für Architektur und Design an der Uni Stuttgart ein interessantes Projekt für die Zukunft sein...

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